| Aktuell, Presseerklärungen des FRNRW Zum Tag des Flüchtlings: Schluss mit der Entmenschlichung!

Bochum, 29.09.2023
Pressemitteilung 19/2023

Zum Tag des Flüchtlings: Schluss mit der Entmenschlichung!

Der Flüchtlingsrat NRW fordert, Schutzsuchende als Menschen wieder in den Mittelpunkt der Debatte zu rücken.

Sowohl im öffentlichen Diskurs über Schutzsuchende als auch in der Flüchtlingspolitik ist eine enorme Verschärfung zu beobachten. Bund, Länder und Kommunen klagen lautstark über – teilweise selbstverschuldete – Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen. In der Bevölkerung werden damit Ängste vor einer „Überlastung“ Deutschlands geweckt.

Politikerinnen schüren die bestehenden Ängste, indem sie Schutzsuchende als Problem, mitunter als Gefahr darstellen. Mit entmenschlichenden Begriffen wie „irreguläre Migration“ werden Schutzsuchende kriminalisiert und anonymisiert. Dies alles führt dazu, dass gesellschaftliche Solidarität und Aufnahmebereitschaft drastisch sinken.

Die individuelle Existenz der Schutzsuchenden als Menschen, die etwa aufgrund von Verfolgung oder Krieg zur Flucht gezwungen waren, wird ignoriert. Im Zuge der aufgeheizten Debatte entspinnt sich in der Politik stattdessen ein regelrechter Überbietungswettbewerb mit restriktiven Vorschlägen: So werden aktuell wieder rigorose Verschärfungen bei Abschiebungen propagiert, ein entsprechender Gesetzesentwurf liegt vor.

„Statt nach konstruktiven und nachhaltigen Lösungen für einen bestmöglichen Umgang mit den in Deutschland ankommenden Flüchtlingen zu suchen, setzen Politikerinnen auf unverantwortliche Panikmache, populistische Slogans und Scheinlösungen“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Der Diskurs über den Umgang mit Flüchtlingen darf sich nicht länger auf Abschreckung und Abschottung richten.“

Migration muss als unumstößlicher Fakt anerkannt werden. Die zentrale Frage muss lauten, wie man dauerhaft eine möglichst gute Aufnahme von Flüchtlingen garantiert. Dafür müssen die erforderlichen Strukturen und Ressourcen entwickelt und bereitgestellt werden.

Birgit Naujoks: „Die Landesregierung muss mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie den Fokus der Debatte auf die Bedarfe der Schutzsuchenden lenkt! Das wäre eine wichtige Grundlage für die im Koalitionsvertrag versprochene ‚gelebte Humanität‘ in der Flüchtlingspolitik. Die Achtung der Menschenwürde und die Solidarität gegenüber Schwächeren gehören zu Grundprinzipien unserer Gesellschaft – ohne Wenn und Aber!“

Für Rückfragen stehen wir unter der angegebenen Telefonnummer zur Verfügung.
Fabian Bonberg, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

 

Die Pressemitteilung finden Sie hier auch als PDF-Datei.

 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand September 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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