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Bochum, 13.06.2025   
Pressemitteilung 04/2025

Während weltweit sind mit über 122 Millionen mehr Menschen auf der Flucht als je zuvor, treiben die Innenministerinnen aus Bund und Ländern die Abschottung Europas und die systematische Entrechtung von Geflüchteten weiter voran. Gerichtliche Entscheidungen zur Rechtswidrigkeit von Zurückweisungen an den Grenzen oder von Leistungsstreichungen werden vorsätzlich missachtet, der Rechtsstaat wird kalkuliert demontiert. Gleichzeitig ist die Zivilgesellschaft, u.a. Menschen, die Schutzsuchende unterstützen, unterschiedlichen Angriffen von politischer Seite ausgesetzt.

PRO ASYL, Jugendliche ohne Grenzen und die Landesflüchtlingsräte kritisieren diese Menschenrechtsverletzungen und Angriffe auf die solidarische Gesellschaft scharf.

„Die Innenminister*innen wollen Geflüchtete noch weiter entrechten, Solidarität kriminalisieren und sich im 80. Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus und in Zeiten weltweit eskalierender Fluchtgründe jeder menschenrechtlichen Verantwortung für Schutzsuchende entledigen. Dieser rassistischen Politik der Kälte und Ausgrenzung stellen wir uns entschlossen entgegen“, so Helin Kurt von Jugendliche ohne Grenzen.

„Wer Abschiebungen nach Afghanistan oder Syrien will, ignoriert nicht nur die Realität – er nimmt Menschenrechtsverletzungen ganz bewusst in Kauf. Und wer Herkunfts- oder Transitländer pauschal als ‚sicher‘ einstuft, um Asylanträge ohne individuelle Prüfung abzulehnen, gibt besonders verletzliche Gruppen wie Romn*ja, queere Menschen oder Oppositionelle der Verfolgung preis“, erläutert Tareq Alows von PRO ASYL.

„Wer Geflüchtete unterstützt, wird zunehmend politisch unter Druck gesetzt, bedroht oder gar kriminalisiert. Die solidarische Zivilgesellschaft soll verstummen. Doch Solidarität ist kein Verbrechen – sie ist das Fundament unserer offenen Gesellschaft“, so Gundula Oerter vom Flüchtlingsrat Bremen.

PRO ASYL, Jugendliche ohne Grenzen und die Landesflüchtlingsräte fordern von Regierungen des Bundes und der Länder eine menschenrechtsbasierte Politik, die geflüchtete und migrierte Menschen nicht zu Sündenböcken macht, sondern die realen gesellschaftlichen Probleme angeht.

 

Stopp der GEAS-Reform

Keine Schnellverfahren an den Grenzen – effektiver Schutz für Geflüchtete statt Inhaftierung und Entrechtung!

 

Keine Abschiebungen in unsichere und instabile Gebiete

Menschenrechte sind unantastbar. Sofortiger Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan, Syrien und in andere unsichere Regionen!

 

Zivilgesellschaft stärken statt kriminalisieren

Eine starke, kritische Zivilgesellschaft ist zentrales Merkmal einer funktionierenden Demokratie. Wer geflüchtete Menschen unterstützt, braucht Schutz und Förderung – nicht Einschüchterung.

 

Faire und individuelle Asylverfahren statt pauschaler Ablehnung

Nicht noch mehr vermeintlich sichere Herkunftsstaaten – Fluchtgründe müssen stets individuell geprüft und anerkannt werden.

 

Bleiberecht statt Kettenduldung

Menschen brauchen sichere Perspektiven. Dauerhaftes Bleiberecht statt jahrelanger Unsicherheit und sozialer Ausgrenzung!

 

Investitionen in sichere Aufnahme und gleichberechtigte Teilhabe

Gezielte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Wohnraum statt Milliarden für Überwachung, Rüstung und Abschottung! Für eine solidarische Gesellschaft!

 

Für eventuelle Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

 

Birgit Naujoks, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW, naujoks@frnrw.de, 0234-587315-77

 

Die Pressemitteilung finden Sie hier auch als PDF-Datei.

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! - Argumentationshilfe gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit. Diese finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand März 2025, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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