| Presseerklärungen des FRNRW Weltgesundheitstag: Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge sicherstellen!

Bochum, 06.04.2020
Pressemitteilung 07/2020

 

Anlässlich des Weltgesundheitstages fordert der Flüchtlingsrat NRW die nordrheinwestfälische Landesregierung auf, das Recht auf eine umfassende Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge und Personen mit prekärem Aufenthaltsstatus zu gewährleisten.  
 
Obwohl sich Deutschland völkerrechtlich und grundgesetzlich auf eine umfassende Gesundheitsversorgung verpflichtet hat, wird Schutzsuchenden dieses Recht nicht ausreichend garantiert. So erhalten Asylsuchende im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes während der ersten 18 Monate lediglich eine medizinische Notversorgung, deren Inanspruchnahme zudem oft durch bürokratische Hürden verzögert oder erschwert wird.  
 
Nicht einmal vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wird die Gesundheit von Flüchtlingen angemessen berücksichtigt. Im sog. Sozialschutz-Paket, das am 27.03.2020 auf Bundesebene verabschiedet wurde und umfassende gesundheits- und sozialpolitischen Maßnahmen vorsieht, werden Asylsuchende nicht erwähnt.  
 
Nun ist die nordrhein-westfälische Landesregierung gefordert, die medizinische Versorgung Schutzsuchender sicherzustellen. Unter anderem müssen Schutzsuchende adäquat untergebracht werden, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Während manche Kommunen sich bereits um die konsequente Anwendung der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus bemühen, indem sie die Belegung in den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften entzerren, hält die Landesregierung weiterhin an der Unterbringung in Massenunterkünften fest, in denen die Einhaltung von Abstandsregelungen und strikten Hygienevorschriften kaum möglich ist. Eine erste Landesaufnahmeeinrichtung mit mehreren hundert Schutzsuchenden steht bereits unter Quarantäne.
 
„Gesundheit darf nicht vom Aufenthaltsstatus abhängig sein.“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Wenn die Landesregierung nicht von ihrem Dogma „Kommunen entlasten“ abrückt und Schutzsuchende dezentral unterbringt, anstatt sie in den großen Landesunterkünften zu zentralisieren, droht ein menschliches und medizinisches Fiasko.“
 
Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen telefonisch zur Verfügung.
 
Jenny Brunner, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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