| Presseerklärungen des FRNRW Flüchtlingsrat NRW fordert Menschenschutz statt Grenzschutz

Bochum, 04.03.2020
Pressemitteilung 04/2020

Der Flüchtlingsrat NRW kritisiert die in verschiedenen Medien am 3. März 2020 zitierten Aussagen der nordrhein-westfälischen Landesregierung anlässlich der Zuspitzung der humanitären Notlage an der griechisch-türkischen Grenze, an der schutzsuchende Menschen als Spielball der Machtkämpfe zwischen der EU und dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan missbraucht werden.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul betonte die bereits zugesagte Bereitschaft NRWs, „das Engagement des Landes für die Frontex-Grenzeinheiten der Europäischen Union zu verdoppeln“ und würde angesichts der aktuellen Lage sogar noch darüber hinauszugehen. Damit rechtfertigt die Landesregierung nicht nur die gewaltsame Abwehr von Schutzsuchenden an der griechischen EU-Außengrenze in den vergangenen Tagen, sondern möchte dieses Vorgehen auch noch aktiv unterstützen.

„Der Vorstoß von Minister Reul verdeutlicht die absurde Prioritätensetzung, der jeder Blick auf die Schutzsuchenden als notleidende Menschen fehlt,“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Dabei muss gelten: Nicht die Grenzen, sondern die Menschen schützen.“

Vom nordrhein-westfälischen Flüchtlingsminister Dr. Stamp fordert der Flüchtlingsrat NRW deshalb eine klare Positionierung gegen die Äußerungen seines Amtskollegen Reul und ein deutliches Bekenntnis zum Flüchtlingsschutz. Er war in den gleichen Artikeln lediglich damit zitiert worden, vor der offiziellen Schaffung eines humanitären Korridors in Syrien und einer zusätzlichen Aufnahme von Schutzsuchenden zu warnen, da damit eine falsche Botschaft gesendet würde. „Schon 2015 habe der Fehler nicht in der humanitär nötigen Aufnahme von Flüchtlingen aus Ungarn bestanden, sondern in der anschließenden Kommunikation, die von vielen als generelle Einladung missverstanden worden sei.“

Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen telefonisch gerne zur Verfügung.

Jenny Brunner, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.
 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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