| Aktuell, Presseerklärungen des FRNRW NRW muss handeln: jetzt Menschen aus Afghanistan aufnehmen!

Bochum, 17.08.2021
Pressemitteilung 12/2021

NRW muss handeln: jetzt Menschen aus Afghanistan aufnehmen!
Flüchtlingsrat NRW fordert Akut-Aufnahmeprogramm für afghanische Staatsangehörige

Die ungebremste Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist erschütternd. Unzählige Zivilistinnen versuchen verzweifelt, aus dem Land zu fliehen. Menschen- und Frauenrechtsaktivistinnen, Journalistinnen, Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen, LSBTIQ* und alle anderen, die dem Weltbild der Taliban widersprechen, sind in akuter Gefahr.

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat deshalb heute (17.08.2021) ein eigenes Landesaufnahmeprogramm beschlossen. Afghanische Staatsangehörige, die bereits in Schleswig-Holstein leben, sollen auf diesem Weg ihre Angehörigen nachholen können. Dies gelte insbesondere für Frauen und Kinder. Es gehe um etwa 300 Menschen, denen dadurch eine Einreise ermöglicht werden solle.

„Die nordrhein-westfälische Landesregierung muss dem positiven Beispiel aus Schleswig-Holstein folgen und sofort ein eigenes Landesaufnahmeprogramm umsetzen“, fordert Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Eine schnelle, unbürokratische Aufnahme ist ein Gebot der Menschlichkeit.“

Das Aufnahmeprogramm sollte jedoch weiter gefasst sein, als es in Schleswig-Holstein vorgesehen ist, nicht nur hinsichtlich der Zahl der Begünstigten, sondern auch bezogen auf die ausgewählten Gruppen.

„Nicht nur die Kernfamilien von hier lebenden Schutzberechtigten sowie weibliche Geschwister sind in akuter Gefahr, auch Verwandte zweiten und dritten Grades sind bedroht“, erläutert Birgit Naujoks. „NRW sollte sich darüber hinaus aber auch zur Aufnahme von Menschen aus anderen Gefährdungsgründen verpflichten, beispielsweise aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder religiösen Minderheit.“

Auch für die in NRW lebenden geduldeten Afghaninnen besteht Handlungsbedarf. Aufgrund der faktischen Unmöglichkeit von Abschiebungen muss das MKFFI die Ausländerbehörden verpflichten, insbesondere Duldungen für Personen mit ungeklärter Identität, Arbeitsverbote und andere Sanktionen gegenüber afghanischen Staatsangehörigen vollständig aufzuheben. Zudem sollte das Ermessen zur Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 AufenthG positiv ausgeübt werden.

 

Für eventuelle Rückfragen stehen wir unter der angegebenen Telefonnummer zur Verfügung.
Maria Fechter, Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

Die vollständige Pressemitteilung als PDF ist hier online verfügbar.

 

 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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