| Unterbringung und Wohnen in den Kommunen Neue Expertise zur kommunalen Unterbringungssituation
Die im November 2025 veröffentlichte Expertise „Nicht mehr am Limit“ der Robert Bosch Stiftung (Boris Kühn, Julian Schlicht) zeigt, dass sich die Unterbringungssituation Geflüchteter in deutschen Kommunen deutlich entspannt hat.
- Unterkunft: Nur noch 11 Prozent der Kommunen melden einen „Notfallmodus“ bei der Unterbringung, während rund 50 Prozent eine Verbesserung im letzten Jahr feststellen. Dennoch halten 72 Prozent die Aufgabe weiterhin für „herausfordernd“, hauptsächlich wegen der „Auszugskrise“ anerkannter Geflüchteter auf dem angespannten Wohnungsmarkt.
- Integration: Die Entlastung gilt nicht für alle Bereiche: Die Ausländerbehörden bleiben mit rund 45 Prozent im „Notfallmodus“ der am stärksten belastete Bereich. Auch Schulen und andere Integrationsstellen stehen weiter unter erheblichem Druck.
- Bezahlkarte: Die Befragung zeigt, dass die Einführung der Bezahlkarte weder zu einer signifikanten Entlastung noch zu einer deutlichen Zunahme des Verwaltungsaufwands in der Fläche geführt hat.
Die Autoren warnen, dass trotz der momentanen Entspannung rund 35 Prozent der Kommunen keine Vorbereitungen für einen möglichen Wiederanstieg der Zahlen treffen und daher schnell wieder in eine Notlage geraten könnten.

