| Arbeit Zehn Jahre nach der Fluchtmigration 2015 – Bilanz der Arbeitsmarktintegration
Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist ein zentraler Indikator für ihre gesellschaftliche Teilhabe. Eine aktuelle Analyse des IAB vom 25.8.2025 zeigt, dass sich die Beschäftigungsquoten der 2015 nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden zehn Jahre später deutlich dem Niveau der Gesamtbevölkerung angenähert haben. Ende 2024 waren 64 Prozent von ihnen erwerbstätig, im Vergleich zu 70 Prozent in der Gesamtbevölkerung.
Parallel dazu sind auch die Verdienste gestiegen, liegen aber weiterhin meist im unteren Einkommensbereich. Auffällig ist das anhaltende Gefälle zwischen Männern und Frauen: Während drei Viertel der Männer arbeiten, beträgt die Quote bei Frauen nur rund ein Drittel.
Zu Beginn des Integrationsprozesses erschwerten lange Asylverfahren, fehlende Sprachkenntnisse, eingeschränkte Anerkennung von Qualifikationen und institutionelle Hürden den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer konnten viele dieser Hindernisse abgebaut werden. Sprach- und Integrationskurse, arbeitsmarktnahe Förderung und sichere Aufenthaltsstatus erwiesen sich dabei als entscheidende Erfolgsfaktoren.
Die Erfahrungen zeigen, dass Integration möglich ist, wenn rechtliche, sprachliche und institutionelle Voraussetzungen stimmen. Zugleich bleibt sie ein langfristiger Prozess, der besonders für benachteiligte Gruppen wie Frauen, Ältere oder gesundheitlich belastete Personen weitere Unterstützung erfordert.