| Aktuell, Presseerklärungen des FRNRW Humanität und Solidarität geht anders!
Bochum, 10.12.2020
Pressemitteilung 20/2020
Humanität und Solidarität geht anders!
PRO ASYL und die Flüchtlingsräte fordern weitere Flüchtlingsaufnahmen aus Griechenland – Schluss mit Abschiebungen zurück ins griechische Elend
Während die Bundesregierung Asylsuchende und bereits anerkannte Flüchtlinge aus Griechenland ausfliegt, halten deutsche Behörden an Abschiebungen ins dortige Elend fest. PRO ASYL und die Landesflüchtlingsräte fordern, mehr Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen und Abschiebun-gen nach Griechenland zu stoppen.
„Es ist ein Gebot der Menschenwürde und des Flüchtlingsschutzes, international Schutzberechtig-te, die aufgrund der elenden Verhältnisse in Griechenland nach Deutschland weiterfliehen, genau-so zu behandeln wie diejenigen Menschen, die organisiert aus Griechenland aufgenommen wer-den. Tausende anerkannte Flüchtlinge leben hier in einer unerträglichen Limbo-Situation. Ihnen muss ebenfalls ein sicheres Aufenthaltsrecht gewährt werden. Für Schutzsuchende im Dublin-Verfahren muss das BAMF ohne Wenn und Aber die Zuständigkeit für das Asylverfahren über-nehmen“, sagt Karl Kopp, Leiter der Europaabteilung von PRO ASYL.
2750 Schutzsuchende dürfen nur der Anfang sein
Angesichts der dramatischen Situation von Schutzsuchenden auf den griechischen Inseln sah sich die Bundesregierung in den letzten Monaten gezwungen, der Aufnahme von rund 2.750 Schutzsu-chenden aus Griechenland zuzustimmen. Auch wenn diese Aufnahmezusagen beschämend gering sind, sind sie dennoch ein implizites Eingeständnis der Bundesregierung, dass die Lebensbedingun-gen für Schutzsuchende und anerkannte Flüchtlinge in Griechenland menschenunwürdig und un-zumutbar sind.
Zweierlei Maß: Wer eigenständig kommt, dem droht die Abschiebung
Asylsuchende, die es eigenständig aus Griechenland nach Deutschland schaffen, werden vom BAMF hingegen in aller Regel abgelehnt, ihnen droht die Abschiebung nach Griechenland.