| Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen EU-finanziertes UNHCR Flüchtlingslager in Libyen wird geschlossen

Wie Panorama am 30.01.20 berichtete, zieht sich das UNHCR aus dem einzigen EU-finanzierten Flüchtlingslager in der libyschen Hauptstadt Tripolis zurück.

Begründet werde der Rückzug damit, dass man die Sicherheit von Flüchtlingen und Personal aufgrund der Überfüllung des Lagers nicht länger gewährleisten könne. Bereits am 23.01.20 berichtete Tagesschau.de, ebenfalls auf Basis von Panorama Recherchen, über eine Zuspitzung der menschenunwürdigen Zustände in dem EU-finanzierten Flüchtlingslager. Das Lager sei im Dezember 2018 in Tripolis als „Alternative“ zu den gefürchteten libyschen Haftlagern errichtet worden; Schutzsuchende sollten von dort geordnet verteilt oder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden. Eine zunehmende Aufnahme von Flüchtlingen aus den libyschen Haftlagern habe zu einer Überfüllung des UNHCR Lagers geführt.

Wie Panorama am 30.01.20 berichtete, werde die Mehrheit der Schutzsuchenden, mit Ausnahme einer geringen finanziellen Unterstützung, sich selbst überlassen. Insbesondere für Flüchtlinge aus den subsaharischen Staaten sei die Situation in den Straßen Tripolis gefährlich; ihnen drohe Inhaftierung und Folter.

Laut Tagesschau.de Bericht vom 23.01.20 hat das UNHCR bereits in der Vergangenheit versucht, Flüchtlinge aus dem Lager zu vertreiben. Essen sei an bestimmte Personengruppen nicht mehr ausgegeben, Anreize zum „freiwilligen“ Verlassen des Lagers in Form eines sogenannten „Hilfspakets“, das circa 280€ Bargeld enthalten soll, geschaffen worden. „Die Libyen-Strategie der EU und auch der Bundesregierung ist damit gescheitert. Bislang hat die EU mehr als 320 Millionen Euro nach Libyen geschickt. Um Flüchtlinge aufzuhalten, hat man auf eine Kooperation mit einem Regime gesetzt, das Menschenrechte regelmäßig verletzt, wie die EU selbst weiß. Die libysche Regierung unternehme "keinerlei Schritte", um gegen die Folter in den Lagern vorzugehen, heißt es in einem geheimen Papier des Rates der Europäischen Union. Wohl auch weil libysche Regierungsmitglieder selbst darin verwickelt sein könnten.“


Panorama - UNO-Flüchtlingswerk schließt Flüchtlingslager in Libyen (30.01.20)

Tagesschau.de - EU-finanziertes Lager in Libyen: "Lage außer Kontrolle" (23.01.20)

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand März 2024, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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