| Aktuell Das „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ muss grundlegend überarbeitet werden!

Die grüne Sprecherin für Integration, Flüchtlinge und Internationales/Eine Welt, Berivan Aymaz, fordert in Ihrem aktuellen Newsletter eine grundlegende Überarbeitung des "Geordnete-Rückkehr-Gesetz":

Das vielkritisierte „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ von Horst Seehofer ist in seiner derzeitigen Form weder inhaltlich noch verfahrensrechtlich tragbar. Es greift unter anderem mit der Aufhebung des Trennungsgebots in verfassungsrechtliche Grundsätze ein. Wir fordern, dass die Landesregierung im Bundesrat dem Vorstoß mehrerer Bundesländer folgt, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zu überweisen, damit es dort überarbeitet werden kann.

Am 7. Juni wurde das so genannte „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ im Bundestag mit den Stimmen von CDU, SPD und AfD verabschiedet. Im Vorfeld gab es daran bereits massive Kritik: Über 20 zivilgesellschaftliche Organisationen, u.a. Kirchen und Wohlfahrtsverbände, positionierten sich gemeinsam in einem offenen Brief und appellierten an die Bundestagsabgeordneten, dem Gesetzentwurf nicht zuzustimmen: Das Gesetz sieht Leistungskürzungen für Asylsuchende unterhalb des Existenzminimums vor, verlängert Aufenthalte in Ankerzentren und hebt das im europäischen und nationalen Recht verankerte Trennungsgebot zwischen Abschiebehaft und Strafvollzug für einen Zeitraum von drei Jahren auf. Menschen, die zur Vorbereitung ihrer Abschiebung in Abschiebehaft genommen werden, könnten demnach mit regulären Strafgefangenen in derselben Einrichtung untergebracht werden.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach hat sich bereits kritisch zur Aufhebung des Trennungsgebots geäußert und auch NRW-Integrationsminister Stamp bezeichnete das Gesetz als „humanitär unverantwortlich und volkswirtschaftlich dämlich“, da es „praxisfern“ sei und den Herausforderungen der Länder nicht gerecht werde. Neben den inhaltlichen Bedenken tangiert das Gesetz landesrechtliche Kompetenzen und Haushalte, sodass wir das Gesetz darüber hinaus als zustimmungspflichtig erachten, d.h. dass das Gesetz nicht ohne die Länder im Bundesrat beschlossen werden kann.
 

Auf Antrag mehrerer Bundesländer und insbesondere grüner Justizminister, darunter Brandenburg, Hamburg, Berlin und Thüringen, empfahl der Rechtsausschuss des Bundesrates am 12. Juni 2019 mit Zustimmung von zehn Ländern dem Bundesrat, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zu überweisen. Aufgrund der von Stamp und Biesenbach klar formulierten Kritik wäre es deshalb folgerichtig, den Vorstoß auch in der  Bundesratssitzung am 28. Juni 2019 zu unterstützen. Dazu fordern wir die Landesregierung mit diesem Antrag auf.


Quelle: gruene-fraktion-nrw.de/aktuell/publikationen/fachnewsletter/nldetail/nachricht/das-geordnete-rueckkehr-gesetz-muss-grundlegend-ueberarbeitet-werden.html

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

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Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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