| Presseerklärungen des FRNRW PM: Erneut Sammelabschiebung aus NRW

Bochum, 29.01.2018
Pressemitteilung 02/2018

 

Flüchtlingsrat NRW warnt: Düsseldorf darf nicht zum zentralen Knotenpunkt für Abschiebungen werden

Der Düsseldorfer Flughafen etabliert sich immer mehr als Abschiebungsflughafen. Während die Sammelabschiebungen nach Afghanistan, wie zuletzt am 23. Januar 2018, viel Aufmerksamkeit erhalten, geraten andere Abschiebungen kaum in den Fokus der Öffentlichkeit. Fast wöchentlich werden Sammelabschiebungen von Düsseldorf aus in die Westbalkanstaaten durchgeführt. Nachdem Abschiebungen in andere Länder bislang vornehmlich im Zuge von Einzelabschiebungen auf Linienflügen stattgefunden haben, werden nun anscheinend Sammelabschiebungen in diverse Herkunftsländer forciert. So gibt es derzeit Erkenntnisse über eine geplante Sammelabschiebung nach Ghana und Nigeria am 31. Januar.

Bei der Zahl der Abschiebungen liegt NRW bundesweit an erster Stelle. „Wir kritisieren, dass immer mehr Menschen abgeschoben werden, obwohl sie aufgrund erheblicher Mängel im Asylverfahren oft zu Unrecht abgelehnt werden“, so Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW. „Zudem werden in vielen Fällen nicht alle Möglichkeiten der Aufenthaltsgewährung ausgeschöpft. Abschiebungen sind dann das letzte Glied einer Kette von Entscheidungen, die entgegen rechtlichen Vorgaben und humanitären Ansprüchen einzig das Ziel verfolgen, den politischen Willen nach einer Senkung der Flüchtlingszahlen umzusetzen.“

Während die Qualität der Entscheidungen im Asylverfahren durch Maßnahmen auf Bundesebene verbessert werden muss, ist das Land gefordert, den Blick nicht einseitig nur auf Rückkehr von Flüchtlingen, sondern auch auf die Nutzung rechtlicher Möglichkeiten des Bleibens zu richten.  „Diese Form der Abschiebungsindustrie, wie sie zunehmend von Düsseldorf aus betrieben wird, lehnen wir entschieden ab. Die Landesregierung hat ankündigt, sich verstärkt der Integration von Flüchtlingen zu widmen. Die aktuelle Abschiebungspolitik steht diesem Ansinnen allerdings vollkommen entgegen“, sagt Naujoks. Der Flüchtlingsrat NRW fordert die Landesregierung auf, den populistischen Forderungen nach verstärkten Abschiebungen mit einer ausgewogenen und humanitären Flüchtlingspolitik entgegenzutreten.

Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen telefonisch gerne zur Verfügung.

Die Pressemitteilung als PDF-Datei finden Sie hier.
 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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