| Tausende Menschen bei Anti-Rassismus-Demo in Hamburg
Tausende Menschen bei Anti-Rassismus-Demo in Hamburg
Beitrag des NDRs vom 29. September 2018:
In Hamburg haben sich am Sonnabend Tausende Menschen an einer friedlichen Großdemonstration gegen Rassismus unter dem Motto "United against Racism" beteiligt. Dazu hatte ein Bündnis von mehr als 450 Gruppen aufgerufen. Darin vertreten sind Initiativen wie "Sea Watch", "Laut gegen Nazis" und "Seebrücke Hamburg". Mehr als 40 Themenwagen zogen durch die Stadt. Während die Veranstalter von 30.000 bis 35.000 Teilnehmern sprachen, zählte die Polizei rund 20.000 Demonstranten.
"Unsere Erwartungen sind übertroffen worden", sagte Mario Neumann, Pressesprecher des Netzwerkes "We'll come united". Im Vorfeld waren bis zu 25.000 Menschen aus ganz Deutschland erwartet worden.
Die Veranstaltung startete mit einer Kundgebung am Rathausmarkt. Es herrschte gute Stimmung, wie NDR 90,3 berichtete. "Migration ist die Mutter aller Gesellschaften", hieß es auf einem Banner, "Abschiebungen abschaffen" auf einem anderen. "Wir fahren nicht nach rechts" stand auf einem der zahlreichen Mottowagen. Aus den Boxen schallte Musik - vom arabischen Pop bis deutschem Hip Hop. Der bunte Demonstrationszug zog vom Rathausmarkt bis zum Hafen. Dort gab es eine Abschlusskundgebung mit Konzerten.
Forderungen: Sichere Fluchtwege und Recht auf Asyl
Die Demonstranten forderten unter anderem, dass Hamburg zu einem sicheren Hafen für geflüchtete und gerettete Menschen erklärt wird. "Wir wollen einen bundesweiten Abschiebestopp", sagte Neumann. Gefordert werden unter anderem auch sichere Fluchtwege sowie das Recht auf Schutz, Migration und Asyl für alle Menschen. Deutschland sei ein Einwanderungsland, Migration lasse sich nicht aufhalten. Die zivile Seenotrettung im Mittelmeer dürfe nicht kriminalisiert werden.
"Es ist ein Aufstand der Solidarität und ein Tag des Widerstands", sagte Newroz Duman, Sprecherin von "We'll Come United" in ihrem Fazit. Der Rechtsruck in Deutschland müsse mit entschlossenem Widerstand rechnen. "Das Problem heißt nicht Migration, das Problem heißt Rassismus."
Bilder von der Demonstartion finden Sie <link https: www.ndr.de nachrichten hamburg _blank>hier.