| Ehrenamt in Landesunterkünften Engagement qualifiziert!
Bildungsangebote wahrzunehmen ist aus einer Landesunterkunft heraus noch schwieriger als für Flüchtlinge, die bereits in einer Kommune leben. Es gibt i. d. R. weniger Möglichkeiten, die dafür erforderlichen Sprachkenntnisse zu erwerben. Häufig stehen kommunale Angebote den ZUE-Bewohnerinnen zudem nicht offen oder sind für sie räumlich unerreichbar.
Dem Einsatz eines engagierten Ehrenamtlichen ist es zu verdanken, dass aktuell mehrere Bewohnerinnen der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Wickede-Wimbern in Dortmund zum Westfalenkolleg bzw. zur Abendrealschule gehen, um dort ihren Hauptschulabschluss, ihre Fachoberschulreife oder ihre Fachhochschulreife bzw. ihr Abitur zu erwerben.
Hierfür war zunächst erforderlich, abzuklären, ob die jungen Menschen die Voraussetzungen zum Besuch der jeweiligen Schulform erfüllen. Zudem musste geklärt werden, wie die täglichen Fahrten zwischen Schule und Landesunterkunft bezahlt werden können. Das relativ günstige NRW-Abo-Ticket u. a. für Azubis schied, aufgrund einer Formalität und da hierfür ein Konto erforderlich ist, als Option zunächst aus. Durch den Einsatz des Ehrenamtlichen konnten eine Vereinbarung mit den Dortmunder Stadtwerken über das Ticket getroffen und letztlich auch Konten eröffnet werden. Gleichwohl nehmen die jungen Menschen eine hohe finanzielle Belastung auf sich, da sie einen großen Teil ihres Bargeldes auf das Ticket verwenden müssen.
Bildungsangebote wahrnehmen zu können, ist für die ZUE-Bewohnerinnen hinsichtlich ihrer Qualifikation und späterer Berufschancen wichtig und ermöglicht ihnen gleichzeitig eine Tagesstruktur und den Kontakt zu Gleichaltrigen.
Der Engagierte ist zudem wöchentlich in der ZUE Wickede-Wimbern und unterstützt Bewohnerinnen bei sonstigen Anliegen. Für ihn ist es wichtig, dass die Menschen nicht alleine gelassen werden.
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Bildquelle: www.flickr.com/photos/erix/9333899964, Erich Ferdinand cc