| Abschiebung Trotz Lockdown und katastrophaler Sicherheitslage in Afghanistan nächster Sammelcharter nach Kabul geplant
Pressemitteilung von PRO ASYL vom 10.01.2021:
Immer mehr Gerichte halten Abschiebungen für unzumutbar und erteilen Abschiebungsstopps
Der Lockdown in Deutschland wurde verlängert, auch in Afghanistan breitet sich die Pandemie aus. Derweil wüten die Kämpfe im Land weiter. Die Bundesregierung plant davon unberührt den nächsten Sammelabschiebecharter nach Kabul, diesmal laut Flüchtlingsrat Bayern für den 12. Januar, voraussichtlich vom Flughafen Düsseldorf aus. »Dass inmitten der Pandemie und katastrophaler Sicherheitslage weiter Abschiebungen forciert werden, ist ein Skandal und für die Betroffenen lebensgefährlich«, kritisiert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL und fordert ein Ende der Abschiebungen.
Immer mehr Gerichte halten Abschiebungen nach Afghanistan für unzumutbar und verhängen noch im Eilverfahren Abschiebungsstopps für Betroffene. Doch nicht alle können sich vor Gericht gegen eine drohende Abschiebung in das Kriegsland wehren: Oft entscheidet der Zufall, ob Betroffene einen Rechtsbeistand oder Unterstützer*innen haben. Längst werden auch Menschen abgeschoben, die weder Straftäter, Gefährder noch sogenannte Identitätstäuscher sind, entgegen der Ansage der Bundesländer, nur diese Gruppen abschieben zu wollen.