| Seenotrettung PRO ASYL fordert die sofortige Ausschiffung der Schutzsuchenden auf der »Sea Watch 3«
Pressemitteilung von PRO ASYL vom 26. Juni 2019:
Die Seenotretter*innen dürfen nicht für das Retten von Menschenleben kriminalisiert werden
Seit zwei Wochen harren die geretteten Menschen und die Crew der »Sea Watch 3« nun auf dem Rettungsschiff aus. Weil ihnen die Einfahrt verweigert wird, fuhren sie bis heute an der Grenze der italienischen Gewässer vor der Insel Lampedusa auf und ab.
Die Verfassung der Schutzsuchenden verschlechtert sich immer weiter. Kapitänin Carola Rackete sieht dadurch einen solchen Notstand, der es rechtfertigt, die Menschen so schnell wie möglich auszuschiffen und nimmt Kurs auf Lampedusa. PRO ASYL fordert die sofortige Ausschiffung und Aufnahme der Geretteten. Die Seenotrettung darf nicht durch Einlaufverbote in einen sicheren Hafen behindert werden.
Am 11. Juni erließt die italienische Regierung ein Dekret, das Strafen von bis zu 50.000 € für die Rettung von Schutzsuchenden vorsieht und polizeiliche Maßnahmen gegen Seenotretter*innen erleichtert. Absurd, wenn man sich die Arbeit von Seenotrettungsorganisationen vergegenwärtigt: Im Mittelmeer verteidigen sie das Recht auf Leben. Sie halten sich streng an völkerrechtliche Verpflichtungen.