| Flüchtlingsabwehr an den EU-Außengrenzen Presseerklärung: Zur Räumung von PIKPA
Anbei finden Sie eine Presseerklärung von PRO ASYL vom 30.10.2020.
Brutales Vorgehen des Migrationsministers Mitarakis auf dem Rücken schutzsuchender Menschen
Notis Mitarakis, der griechische Migrationsminister, zieht mit aller Härte die Räumung des Leuchtturmsprojekts PIKPA, einer Oase der Menschlichkeit durch. Sicherheit, Gesundheit, Würde der Geflüchteten spielen keine Rolle. »Mitarakis will mit PIKPA das Symbol der Menschlichkeit zerstören - um jeden Preis«, kritisiert Karl Kopp, Leiter Abteilung Europa bei PRO ASYL.
Mit einem riesigen Polizeiaufgebot wird das selbstorganisierte Camp seit heute Morgen geräumt. PIKPA ist komplett abgeriegelt, die Menschen völlig verängstigt und verzweifelt. Ihnen wird nicht einmal mitgeteilt, wohin sie verbracht werden. Die Befürchtung ist groß, dass sie nach Moria 2.0, das neue Katastrophenlager auf Lesvos, verbracht werden. Freiwillige und Helfer*Innen dürfen das Camp nicht betreten. Die Beteiligten sind geschockt. Im Camp sichern Polizeikräfte jedes einzelne Haus, jeden Wohncontainer.
Die Räumung ist von höchster Stelle, von Minister Mitarakis angeordnet worden, nach der Devise: Keine Gnade für Camps, die Geflüchteten menschenwürdige Zuflucht und Unterbringung bieten. Das Plattmachen eines Schutzraums für Geflüchtete macht fassungslos. Das Neue und Erschreckende daran ist das erbarmungslose Vorgehen der Polizei auf dem Rücken von Frauen, Kindern, Vulnerablen, Traumatisierten und Folteropfern.
Weitere Pressemitteilung von PRO ASYL vom 29.10.2020: Lesvos, Griechenland: PIKPA, das Leuchtturmprojekt der Menschenwürde akut von Räumung bedroht – drei Busse stehen bereit