| Asylverfahren Türkei beschlagnahmte Daten von ca. 900 Asylverfahren

Bei der Festnahme von Yilmaz S., Vertrauensanwalt der deutschen Botschaft in Ankara, haben türkische Behörden deutlich mehr Daten zu deutschen Asylverfahren erhalten als bislang angenommen.

Wie der Einsatz von Vertrauensanwälten funktioniert hat Kai Weber, Geschäftsführer des Niedersächsischen Flüchtlingsrates, für LTO so erklärt: "Ein Richter an einem deutschen Verwaltungsgericht ist mit Asylunterlagen eines Menschen aus der Türkei konfrontiert, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für unglaubwürdig hält. Der Richter wendet sich deshalb an das AA mit der Bitte, die vorgelegten Beweismittel oder Aussagen auf ihre Korrektheit zu prüfen. Es kann dabei etwa darum gehen, ob gegen die Person in der Türkei ein Ermittlungsverfahren läuft oder ein Haftbefehl besteht. Die Beamten ließen sich dann per Amtshilfe aus dem BAMF die entsprechenden Informationen kommen. Manchmal kommt die Anfrage auch direkt vom BAMF. Ein Teil der Information wird dann von den deutschen Diplomaten an die vor Ort tätigen Vertrauensanwälte weitergegeben."

Grünen Abgeordnete Luise Amtsberg zeigte sich besorgt: "Ich bin zutiefst beunruhigt über den Umstand, dass die Zahl der Betroffenen, deren Daten im Zuge der Festnahme des türkischen Vertrauensanwalts Yilmaz S. den Behörden in die Hände gefallen sind, auf 900 angestiegen ist. Wir wussten bislang sicher nur von 113 bestätigten Fällen."

"Ich erwarte, dass die 900 Frauen und Männer, die durch die Ermittlungen deutscher Behörden zusätzlich ins Visier des türkischen Staates geraten sind, sofern dies nicht schon geschehen ist, einen Schutzstatus in Deutschland erhalten. Diesen Schutzbedarf müssten nicht erst Gerichte feststellen, den müsste das Bundesamt für Migration und Flucht unverzüglich anerkennen", so Amtsberg gegenüber LTO.

Zu dem vollständigen Artikel von LTO gelangen Sie hier.

Die Antwort des Auswärtigen Amtes vom 21. August 2020 auf die Anfrage von MdB Luise Amtsberg finden Sie hier.

 

 

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Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrates NRW

Mit dem Ehrenamtspreis möchte der Flüchtlingsrat NRW das ehrenamtliche Engagement von in der Flüchtlingshilfe aktiven Initiativen und Einzelpersonen in NRW ehren und diese in ihrer Arbeit stärken.

Weitere Informationen zum Ehrenamtspreis finden Sie hier.

Nein zur Bezahlkarte: Ratsbeschlüsse aus nordrhein-westfälischen Kommunen

In dieser regelmäßig aktualisierten Übersicht dokumentiert der Flüchtlingsrat NRW, welche Kommunen sich bisher gegen die Einführung einer Bezahlkarte für Schutzsuchende entschieden haben.

Die Übersicht finden Sie hier.

Keine Propaganda auf Kosten von Flüchtlingen! Argumentationshilfen gegen Vorurteile

Der Flüchtlingsrat NRW e.V. stellt einen Flyer sowie eine ausführliche Argumentationshilfe zur Entkräftung von Vorurteilen (Stand: November 2023) bereit.

Den Flyer und die Argumentationshilfe finden Sie hier.

Broschüre zum Engagement für Flüchtlinge in Landesunterkünften

Der Flüchtlingsrat NRW hat die Broschüre „Ehrenamtlich engagiert – für Schutzsuchende in und um Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW“ aktualisiert (Stand Dezember 2021).

Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Kooperations- und Fördermöglichkeiten für flüchtlingspolitische Veranstaltungen und Projekte

Broschüre des FR NRW, Stand November 2023, zu verschiedenen Institutionen, die fortlaufend für eine finanzielle Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen zu flüchtlingspolitischen Themen angefragt werden können.

Mehr dazu

Forum Landesunterbringung

Neues Webforum "Flüchtlinge in Landesaufnahmeeinrichtungen in NRW (WFL.NRW)" jetzt online!
Das Webforum möchte einen Einblick in die Situation von Flüchtlingen in Landesaufnahmeeinrichtungen ermöglichen.

Das Webforum finden Sie hier.

 

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