| Publikationen, Arbeit & Bildung IAB: Bis zum Ausbruch der Corona-Krise hatte sich die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten weiter verbessert
Am 15. Juli 2021 veröffentlichte das Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB) eine Analyse über die Arbeitsmarktintegration mit Fokus auf die Übergänge in den Arbeitsmarkt von syrischen und irakischen Flüchtlingen, die seit 2015 Leistungen erhalten haben.
Zunächst würden Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung im Asylverfahren meist Leistungen der Grundsicherung erhalten, da eine Integration in den Arbeitsmarkt oft nicht sofort möglich sei. So habe der Anteil der geflüchteten Personen, die SGB-II-Leistungen beziehen, ab 2014 deutlich zugenommen. Jedoch sei eine abnehmende Tendenz seit 2019 wahrzunehmen. Im Juli 2020 habe die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen insgesamt bei fast 36 Prozent gelegen. Hemmnisse für einen Berufseinstieg seien insbesondere fehlende Berufs- und Schulabschlüsse, nicht ausreichende Deutschkenntnisse, Krankheit, ein zu hohes Alter oder die Betreuung von Kindern. Bei Frauen lägen erheblich mehr Hemmnisse vor als bei Männern.
51 Prozent der Leistungsbeziehenden aus Syrien und dem Irak hätten einen hohen schulischen Bildungsabschluss und unterschieden sich unter anderem dadurch in ihren Arbeitsmarkthemmnissen von anderen Neuzugewanderten, die SGB II beziehen. Hohe Chancen, eine Erwerbtätigkeit aufzunehmen, hätten Flüchtlinge mit guten Deutschkenntnissen. Menschen, die aus dem Irak oder Syrien geflüchtet sind, gelinge es eher, die Arbeitsmarkthemmnisse nach und nach erfolgreich abzubauen und sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Eine weitere Veröffentlichung des IAB vom 15. Juli 2021 legt dar, dass die aktive Arbeitsmarktpolitik den Arbeitsmarkterfolg von Flüchtlingen teilweise deutlich erhöhe. Insbesondere Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung bei einem Arbeitgeber und die Förderung der beruflichen Weiterbildung wiesen prägnante Effekte auf Beschäftigung und Einkommen von geflüchteten Menschen auf, da eventuelle Arbeitsmarkthemmnisse verringert beziehungsweise beseitigt würden und eine direkte Verbindung zu potenziellen Arbeitgeberinnen hergestellt werden könne.