| Arbeit 24-Stunden-Pflegekräfte aus den Staaten außerhalb der EU
Im Juli 2021 hat das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) ein Working Paper zur Situation von 24-Stunden-Pflegekräften (Live-ins) aus Drittstaaten herausgebracht.
In Deutschland gebe es aktuell 4,1 Millionen pflegebedürftige Personen, wovon 80.2% zu Hause betreut werden. Da ambulante Pflegerinnen stetig weniger Kapazitäten hätten sich intensiv um Pflegebedürftige zu kümmern, würde diese Lücke zunehmend von Live-in Betreuerinnen gefüllt. Die meisten Live-in-Betreuerinnen stammen derzeit aus Polen. Jedoch steigt die Zahl der Betreuerinnen aus den Staaten außerhalb der EU stetig an, da die wirtschaftliche Situation für Betreuerinnen aus EU-Ländern in ihren Heimatländern zunehmend besser werde. Deshalb gebe es oft keine Notwendigkeit mehr den Pflegeberuf als Live-in mit schlechten Arbeitsbedingungen anzutreten. Allerdings gebe es laut Bundesregierung keine detaillierten Statistiken. Ein Großteil arbeite irregulär ohne schriftlichen Arbeitsvertrag und Arbeitserlaubnis. Da oft die entsprechende Qualifikation fehle, können sie nicht über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz einreisen.
Schätzungen zufolge stamme der Großteil der Drittstaaten-Betreuerinnen aus der Ukraine, sowie Belarus, Georgien, Moldawien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Einen Arbeitsmarktzugang würden sie meist illegal durch Agenturen, Soziale Medien, Persönliche Netzwerke oder private Vermittlerinnen erhalten. Diesen müssen sie etwas von ihrem Gehalt abtreten. Diese Personengruppen seien besonders vulnerabel, da sie nicht genügend über ihre Rechte informiert und die Lebens- und Arbeitsbedingungen prekär seien. Hier sei es laut IQ notwendig geschützte Beratungsangebote einzurichten.